Pausen: mehr Flexibilität gefragt

Viele Beschäftigte erleben ihre Pausen als wenig erholsam, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga). Demnach sind zwar 79 Prozent der Befragten zufrieden mit ihren Pausen, allerdings erholt sich rund die Hälfte dabei nie, selten oder nur manchmal. Dies scheint nicht an zu kurzen Pausen zu liegen, denn mit durchschnittlich 27 Minuten würden sich die Beschäftigten auch mit kürzeren Pausenzeiten zufrieden geben als sie tatsächlich haben (33 Minuten). Ein Viertel der Befragten lässt die Pause häufig oder sogar komplett ausfallen. Grund ist nicht selten der Termin- und Zeitdruck – oft wird die Pause aber auch einfach vergessen.

Smartphone und Co. als Grund für ausbleibende Erholung?

Smartphone und Co. sind laut Umfrage nicht die Ursachen für den ausbleibenden Erholungseffekt, denn nur jeder Fünfte greift in der Pause auf digitale Angebote zurück, knapp 60 Prozent der Befragten selten oder gar nicht. Stattdessen zeigt sich sogar ein distanziertes Verhältnis: Knapp zwei Drittel (64 Prozent) glauben, dass der Gebrauch von digitalen Medien in den Pausen nicht zur Entspannung beiträgt.

Die Kritik: unflexible Pausenzeiten

Ursache für die als unzureichend empfundene Erholung dürfte eher in einer konventionellen Pausengestaltung mit unflexiblen Pausenzeiten liegen. Befragt nach ihren Pausenaktivitäten, werden an erster Stelle Essen und Trinken oder Unterhaltungen mit den Kollegen genannt. Einen Spaziergang an der frischen Luft gönnen sich nur 17 Prozent – obwohl dieser als am erholsamsten eingestuft wird. Nur ein Bruchteil schaltet in der Pause beim Sport ab. Etwa jeder Zehnte nimmt private Erledigungen vor, was aber gar nicht zur Erholung beiträgt (siehe Grafik).

Gewünscht: mehr zeitliche Autonomie

Gefragt nach ihren Wünschen, spricht sich ein Drittel der Befragten für mehr Flexibilität und Autonomie bei der Wahl des Zeitpunktes der Pause aus. Dies entspricht den Aussagen der Home-Office-Beschäftigten, die mit ihrer Pausengestaltung signifikant zufriedener sind. Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten haben klare Vorgaben zu den Pausenzeiten. 90 Prozent der Befragten haben aber darüber hinaus die Möglichkeit zur „inoffiziellen Pause“, die sie beispielsweise als Kaffeepause nutzen.