Ausbildungsmarketing unverzichtbar

Ausbildungsmarketing: eine eigenständige Strategie

Die Zahl der Jugendlichen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist deutlich gesunken: Im Jahr 2005 waren es noch 741.000 Mädchen und Jungen, im Jahr 2015 bewarben sich nur noch 549.000 Jugendliche für eine duale Ausbildung. Die Folge: Nicht mehr die Unternehmen haben die Qual der Wahl unter den Bewerbern. Jetzt wählen die Azubis in spe ihren Wunschbetrieb. Bei dieser Selektion bleiben manche Unternehmen auf der Strecke. Ausbildungsplätze verwaisen, weil Unternehmen vor der Demografie sowie der zunehmenden Akademisierung und dem damit verbundenen Wettbewerb um die besten Azubis die Augen verschließen. Gegensteuern tut not – mit Ausbildungsmarketing.

Personalmarketing für Auszubildende oder kurz Ausbildungsmarketing ist geboten in einem Land, das älter, bunter und zahlenmäßig kleiner wird. Ausbildungsmarketing? Was ist das denn nun wieder, mögen sich manche fragen. Denn den Personalabteilungen gelingt es ja im Regelfall meistens, die offenen Ausbildungsplätze zu besetzen – wenn auch teils mit Ach und Krach, mit einem erhöhten Zeitaufwand und mit teils deutlichen Kompromissen an das Profil des neuen Azubis. 

Selbstverständliches Handwerkszeug der Personalabteilungen ist das Personalmarketing – die Summe aller geeigneten Maßnahmen und Aktivitäten, um qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden. Ausbildungsmarketing ist noch weniger bekannt. Es ist ein Mix aus allen geeigneten Maßnahmen, um offene Ausbildungsstellen im Unternehmen mit passenden jungen Menschen besetzen zu können. Diese Definition klingt wie ein jugendlich aufgepepptes Personalmarketing, ist es aber nicht. Ausbildungsmarketing ist eine eigenständige Strategie. Personalprofis wissen, wie schwierig es ist, die Zielgruppe „Azubis in spe“ zu gewinnen. Deswegen nehmen die Experten das Ausbildungsmarketing ernst. Ihnen ist bewusst: Die Zukunft eines Unternehmens hängt auch von einem professionellen Ausbildungsmarketing ab. Das Besetzen von Ausbildungsplätzen heute ist schließlich nur der Anfang. Mittelfristig und langfristig sollen durch die eigene Ausbildung optimal ausgebildete Fachkräfte gewonnen und gehalten werden.