Die Befragung zeigt auch, welche Faktoren besonders hinderlich für die Neueinstellung Älterer sind: Mangelnde Fort- und Weiterbildung sowie eine längere Arbeitslosigkeit sind schlechte Voraussetzungen, um wieder in den Arbeitsmarkt zu kommen. Je länger die berufliche Ausbildung zurückliegt, desto größer bewerten Arbeitgeber die Gefahr, dass der Bewerber über veraltetes berufliches Wissen verfügt – und zwar umso stärker, je höher die frühere Qualifikation ist und je weniger Weiterbildungen erfolgten. Hier sind auch die älteren Bewerber selbst zum lebenslangen – und belegbaren – Lernen aufgefordert.
Positiv hingegen werden häufig die nicht-fachlichen Kompetenzen bewertet: Das Erfahrungswissen ist ein Argument für die Einstellung Älterer, gerade im Führungskräftebereich, denn hier können sich die Arbeitgeber aufwendige Einarbeitungszeiten sparen. Hierbei zeigt sich dann auch, dass Ältere anders lernen: Sie verbinden und vergleichen Lehraussagen direkt mit der eigenen (Fehler-)Erfahrung. Dadurch lernen sie manchmal etwas langsamer, dafür aber praxisnäher und nachhaltiger als Berufsneulinge.
Weitere Aspekte, die die Unternehmen bei der Einstellung Älterer beachten, sind Qualifikation, Berufsgruppe, Beschäftigungszeiten sowie Krankheitszeiten. Dabei wird kleineren Unternehmen eher die Bereitschaft unterstellt, ältere Mitarbeiter einzustellen – laut Studie liegt der Anteil von Bewerbern über 50 bei Betrieben bis 9 Mitarbeitern bei 27 Prozent, bei Betrieben mit 250 und mehr Mitarbeitern liegt der Anteil der älteren Bewerber nur noch bei 16 Prozent. Offenbar ist auch die Bereitschaft, in Teilzeit zu arbeiten, für die Neueinstellung Älterer und dabei vor allem von Frauen von Bedeutung.