Weiterbildung 4.0: neues Lernen

Personalverantwortliche und Weiterbildungsexperten wissen längst: Weiterbildung war gestern, heute ist Weiterbildung 4.0. Bestes Beispiel ist das Seminar: Das klassische Seminar verliert an Attraktivität, dem Webinar gehört die Zukunft. Dieses Ergebnis präsentiert sowohl die TNS-Infratest Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2017“ der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) als auch die Umfrage 2017 des Bundesverbands betrieblicher Weiterbildung (Wuppertaler Kreis).

Neue Bildungstechnologien

Die Befragungen warten mit weiteren Gemeinsamkeiten auf. Beispielsweise rechnen beide Gruppen damit, dass „Virtual Reality“ und „Serious Gaming“ in der Welt der Weiterbildung rasch an Bedeutung gewinnen werden. Anbieter von Bildungsmaßnahmen sowie deren Auftraggeber gehen davon aus, dass mit Virtual Reality (VR) in naher Zukunft eine neue Dimension in der Weiterbildung eingeläutet wird: Mit VR-Brillen kann Realität simuliert werden. Der technischen Fachkraft bleibt es dadurch zum Beispiel erspart, schriftliche Unterlagen durcharbeiten oder ein Video anschauen und verstehen zu müssen, wenn sie sich mit einem geänderten Arbeitssystem vertraut machen soll. Stattdessen setzt sie die VR-Brille auf und ist mitten im neu zu lernenden Geschehen – noch arbeitsplatznäher geht es kaum. Zu den neuen Bildungstechnologien, die aus der Welt der Weiterbildung bald nicht mehr wegzudenken sein werden, gehört auch das Serious Gaming. Diese Methode verbindet den Spaß am Spielen etwa mit dem Training von neuen Wissensmodulen und kann wesentlich zum passgenauen Lernen beitragen.

Weiterbildung auf allen Qualifikationsebenen

Immer bedeutender wird das „Training on the Job“, die arbeitsplatznahe Weiterbildung: Je spezialisierter Unternehmen sind, desto zielgerichteter muss die Weiterbildung sein. Einig sind sich Bildungsdienstleister und Personaler, dass digitale Weiterbildung keine Exklusiv-Veranstaltung für die Führungsriege sein darf. Digital Skills sind auf allen hierarchischen Ebenen erforderlich. Der Grund: Keine Qualifikationsebene kann der Digitalisierung entgehen. Nach der SGD-Studie sieht die Rangliste, welche Ebene von der Digitalisierung wie stark betroffen sein wird, wie folgt aus: An der Spitze stehen Fachkräfte und Sachbearbeiter, es folgen die Spezialisten mit akademischem Abschluss und die Führungskräfte im mittleren Management. Am wenigsten betroffen sein werden die Top-Führungskräfte und die angelernten Kräfte. Welche Anforderungen die digitalisierte Arbeitswelt künftig an die Mitarbeiter stellen wird, kann nur gemutmaßt werden. Sicher ist: Ohne IT-Kenntnisse wird es in kaum einer Branche, in keinem Beruf mehr gehen. Auch der sichere Umgang mit den digitalen Techniken ist ein Muss. Immer stärker in den Fokus rückt die IT-Sicherheit. Die jüngsten großen Hackerangriffe haben weltweit ihre Spuren hinterlassen.