BKK Gesundheitsreport 2016

Fehlgründe abhängig von Art und Dauer der Tätigkeit

Betrachtet man die Beschäftigten je nach Tätigkeiten, so zeigen sich insgesamt deutliche Unterschiede. Die Betrachtung erfolgte auf der Ebene der Berufsgruppen. So sind es Beschäftigte der Reinigungsberufe, gefolgt von den Verkehrs- und Logistikberufen und den Sicherheitsberufen, die in 2015 die meisten Tage arbeitsunfähig waren. Demgegenüber weisen unternehmensbezogene sowie IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe im Durchschnitt mindestens eine ganze Woche weniger Krankentage pro Beschäftigtem auf.

Aber weniger die Gesamtzahl als vielmehr die spezifischen Erkrankungen je nach Berufssegment geben einen Hinweis auf die besonderen Belastungen, die die jeweiligen Tätigkeiten mit sich bringen. Insbesondere in Tätigkeitsbereichen, die oft und häufig mit anderen Menschen interagieren, sind die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen höher. Dies liegt augenscheinlich daran, dass Mitarbeiter in diesen Berufen auch potenziell häufiger (zwischenmenschlichen) Stresssituationen ausgesetzt sind. Hierunter sind zum Beispiel auch die medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufe sowie soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe zu zählen.

Andererseits belegt die berufsspezifische Analyse der Krankentage, dass vor allem solche Berufe von Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen betroffen sind, die ein relativ hohes Maß an körperlichen Belastungen mit sich bringen. Dies sind insbesondere Bau-, Ausbau- und Fertigungsberufe sowie Reinigungs-, Verkehrs- und Logistikberufe. Bei den Bau- und Ausbauberufen treten zudem auch die meisten Krankentage aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen auf.

Unterschiede auch bei Leihbeziehungsweise Zeitarbeit

Beschäftigte, die im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung tätig sind, weisen im Durchschnitt je Beschäftigtem fast zwei Fehltage mehr auf als solche mit einem regulären Arbeitsvertrag. Auch hier sind die Unterschiede zwischen den Berufsgruppen relativ groß. So sind Leiharbeiter in Land-, Forst- und Gartenbauberufen durchschnittlich 5,5 Tage weniger krankgeschrieben als reguläre Angestellte. Bei den Gesundheitsberufen sind es 4,2 AU-Tage.