Dauerhafte Überstunden schaden der Gesundheit

Negative Folgen und Gegenmaßnahmen

Ständige Überstunden führen zu Unzufriedenheit, Stress und Burnout. Der Arbeitszeitreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) von 2016 zeigt deutlich, dass Überstunden leistende Beschäftigte vermehrt unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Darüber hinaus sind diese Mitarbeiter weniger produktiv – die Arbeitsqualität lässt nach. Auch sinkt die Leistungsbereitschaft deutlich. Werden zu viele Überstunden geleistet, steigt die Unfallgefahr an – sie ist ungefähr doppelt so hoch wie bei Arbeitnehmern, die die Regelarbeitszeit einhalten. Leistet der Arbeitnehmer permanent Überstunden, leidet auch die Work-Life-Balance. Oft hat der Beschäftigte keine Zeit mehr für familiäre und soziale Kontakte. Auch Entspannung und ausgleichende sportliche Aktivitäten kommen dann zu kurz. Durch die permanente Arbeitsbelastung und fehlende Erholung steigt die Gefahr von psychischen Erkrankungen wie Burnout oder Depression.

Anzeichen für eine Überforderung

Mitarbeiter, die sehr viele Überstunden leisten, häufig krank und angespannt sind, können überfordert sein. Dies hat negative Folgen sowohl für die Qualität der Arbeit als auch für die Gesundheit der Mitarbeiter. Arbeitgeber sollen daher auf erste Warnsignale bei ihren Beschäftigten achten und diese von sich aus ansprechen – denn kaum ein Mitarbeiter wird offen zugeben, dass er mit seiner Arbeit überfordert ist. Warnsignale für eine Überforderung bzw. eine zu hohe Arbeitsbelastung können sein:

  • Zahl der Überstunden nimmt zu und der Beschäftigte fühlt sich gestresst.
  • Zahl der Krankheitstage steigt unverhältnismäßig stark an.
  • Körperliche Beschwerden treten auf, z. B. Rücken- und Nackenschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung, Niedergeschlagenheit.
  • Projekte und Aufgaben werden nicht in der vorgegebenen Zeit erledigt.
  • Termine oder kleine alltägliche Tätigkeiten werden vergessen, der Mitarbeiter wirkt fahrig und desorientiert.

Gegenmaßnahmen für überlange Arbeitszeit

Arbeitgeber sollten ein Übermaß an Überstunden ihrer Beschäftigten vermeiden, z. B. durch eine gute Arbeitsorganisation. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:

  • Sind die Aufgaben mit der tatsächlich vorhandenen Personaldecke in der vorgesehenen Zeit zu bewältigen?
  • Stehen genügend erfahrene Projektverantwortliche und Teamleiter zur Verfügung?
  • Sind die Mitarbeiter für die geforderten Aufgaben ausreichend qualifiziert? Unerfahrenen Mitarbeitern sollten keine verantwortungsvollen Projekte übergeben werden.
  • Können Mitarbeiter Projekte ablehnen, deren Realisierung unrealistisch ist? Kann der Personaleinsatz an den Arbeitsanfall bzw. die Auftragslage angepasst werden, etwa durch Aushilfen?